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Polizeiliche Kriminalstatistik 2022

Das Bundeskriminalamt hat die Polizeiliche Kriminalstatistik 2022 veröffentlicht. Gegenüber 2021 ist die Zahl der Einbrüche um über 20 Prozent gestiegen, liegt aber insgesamt noch unter den Fallzahlen vor der Pandemie. Offensichtlich liegt die Ursache für den Anstieg u.a. daran, dass wieder weniger Anwesenheit in den Wohnungen herrschte. Wie wichtig Sicherheitstechnik ist zeigt wiederum, dass etwa die Hälfte der Einbrüche im Versuchsstadium gestoppt werden konnten. Nachfolgender Artikel berichtet über die Veröffentlichungen zum Wohnungseinbruchdiebstahl.

Wohnungseinbruchsdiebstahl in Deutschland

Die bundesweite Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) verzeichnet für 2022 einen Anstieg beim Wohnungseinbruch. Insgesamt wurden 65.908 Fälle einschließlich der Einbruchsversuche erfasst, 2021 waren es 54.236. Die Aufklärungsquote lag 2022 bei 16,1 Prozent. Mitursächlich für den Anstieg dürfte das Ende der Corona-bedingten Einschränkungen sein, das mit der Rückkehr zum öffentlichen bzw. gesellschaftlichen Leben wieder vermehrt Tatgelegenheiten für Wohnungseinbrüche bietet. Dennoch liegt die Fallzahl im abgelaufenen Jahr weiterhin deutlich unter dem Niveau vor der Pandemie, 2019 wies die PKS noch 87.145 Fälle einschließlich Einbruchsversuche aus.
Hinzu kommen 79.930 Fälle von Diebstahl aus Keller- und Dachbodenräumen sowie Waschküchen, die 2022 erfasst wurden. Damit verzeichnet die Polizeiliche Kriminalstatistik einen deutlichen Rückgang von -11,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr mit 89.860 Fällen (2021) sowie zum Jahr vor der Pandemie (2019: 86.604 Fälle). Beliebte Beute sind beispielsweise hochwertige Elektroräder.
Die Einbrecher verursachten im vergangenen Jahr beim Wohnungseinbruch einen Schaden (nur Diebesgut/Beute) von 206,6 Millionen Euro (2021: 146,6 Millionen Euro). Insgesamt sind die Schadenssummen (mit wenigen Ausnahmen) seit 2013 gesunken. Eingebrochen wurde weiterhin meist über leicht erreichbare Fenster und Wohnungs- bzw. Fenstertüren.

Sicherheitstechnik wirkt

Viele Einbrüche können durch richtiges Verhalten und die richtige Sicherungstechnik verhindert werden. Dass Präventionsmaßnahmen wirken, belegt der zu anderen Delikten vergleichsweise hohe Versuchsanteil beim Wohnungseinbruch: So blieben im Jahr 2022 46,8 Prozent der Einbruchs- delikte im Versuchsstadium stecken. Dies unterstreicht zugleich auch das Erfordernis, Präventionsmaßnahmen weiter zu forcieren.

Staatliche Förderung

Wer sein Eigenheim saniert oder altersgerecht umbaut, profitiert zusätzlich beispielsweise von den Förderprodukten der KfW, die Einzelmaßnahmen zum Einbruchschutz fördert. Weitere Informationen zur Förderung: https://www.k-einbruch.de/foerderung/

Zu welcher Tageszeit wird eingebrochen?

Entgegen landläufiger Meinung erfolgen Einbrüche häufig zur Tageszeit, zum Beispiel während einer kurzen Abwesenheit des Bewohners, so etwa zur Schul-, Arbeits- und Einkaufszeit, am frühen Abend oder an den Wochenenden. Weit über ein Drittel aller Wohnungseinbrüche werden durch Tageswohnungseinbrecher begangen (2022: 24.171 Fälle bzw. 36,7 Prozent aller Wohnungseinbrüche). In Wirklichkeit dürfte die Zahl sogar noch höher liegen, da nicht bei allen Wohnungseinbrüchen die genaue Tatzeit feststellbar ist.

Weitere Informationen

Umfassende Informationen zum Thema Einbruchschutz erhalten Sie auch unter www.k-einbruch.de, der Website der von Polizei und Kooperationspartnern aus der Wirtschaft initiierten Einbruchschutzkampagne K-EINBRUCH.

Weitere Infotexte aus anderen Bereichen zur Polizeilichen Kriminalstatistik kann man hier einsehen: https://www.polizei-beratung.de/presse/infotexte-zur-pks/

Quelle: Polizeiliche Kriminalstatistik 2022, Bundeskriminalamt

Bildquelle: K-EINBRUCH / CANVA

Tipps zum Einbruchschutz

Statistisch gesehen wird immer noch alle 9 Minuten eingebrochen. Somit bleibt eine solide Sicherheitstechnik wichtig!

Schon einfache technische Maßnahmen können das Einbruchsrisiko erheblich reduzieren. Eine gute Übersicht über die Auswertung von Einbrüchen und Einbruchsversuchen bietet dabei auch die Kölner Studie.

Wie man sein Haus oder seine Wohnung am besten schützen kann, erfahren Sie unter den Tipps zum Einbruchschutz.

Ralf Margout

Da ich von Kind auf in der Branche aufgewachsen bin, prägen Schlüssel, Schlösser und Sicherheitstechnik seit dem mein Leben. Nach meinem BWL-Studium war ich 15 Jahre erfolgreich mit einem Fachgeschäft für Sicherheitstechnik selbstständig. Dann entschied ich mich für einen Wechsel und war 7 Jahre Geschäftsführer bei interkey, dem Fachverband Europäischer Sicherheits- und Schlüsselfachgeschäfte. Inzwischen bin ich über 35 Jahre in der Sicherheitsbranche unterwegs und habe dabei in vielen Fachgremien mitgearbeitet. Aktuell bin ich beratend im redaktionellem Bereich der Sicherheitstechnik tätig.

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