Technische Tipps um sich nicht auszusperren

Wem ist es nicht schon passiert? Schnell mal in der Hektik das Haus oder die Wohnung verlassen und dabei den Schlüssel vergessen oder von innen stecken gelassen. Damit nicht gleich der Schlüsseldienst gerufen werden muss wenn man sich ausgesperrt hat, lohnt es sich vorzubeugen und einige Tipps zu beachten. Darum geht es in diesem Artikel.

Technische Tipps damit Sie sich nicht selbst aussperren

Mechanische Lösungen

Knaufzylinder und Profilzylinder mit Not- und Gefahrenfunktion ermöglichen jederzeit das Schließen von außen

Gut, wenn man bei Freunden oder Verwandten einen Ersatzschlüssel deponiert hat. Bei Standard-Profilzylindern würde man sich bei innen steckendem Schlüssel jedoch trotzdem aussperren, da dieser das Schließen von außen blockiert. Daher lohnt es sich, sogenannte Profilzylinder mit „Not- und Gefahrenfunktion“ montieren zu lassen, welche durch eine spezielle Kupplungstechnik das Aufschließen von außen trotzdem ermöglicht. 

Anstatt kategorisch den Schlüssel stecken zu lassen, empfiehlt sich aber eher ein Knaufprofilzylinder, bei dem auf der Innenseite ein Drehknauf fest montiert ist. Über diesen lässt sich die Tür von innen bequem auf- und abschließen. Bei Türen mit Glaseinsatz sollte jedoch besser eine Zylinder mit Not- und Gefahrenfunktion eingesetzt werden, damit der Knaufzylinder durch das Zerstören der Glasscheibe nicht betätigt werden kann. Beide Zylindervarianten sind nicht wesentlich teurer als die normale Ausführung. Bei modular aufgebauten Schließsystemen lassen sich diese Funktionen ggfs. auch nachrüsten.

Digitale Lösungen

Eine zeitgemäße Alternative ist heute, den Zutritt über sogenannte „digitale Schließsysteme“ zu ermöglichen. Hier erfolgt der Zugang über schlüssellose Schließsysteme z.B. mittels Transponder. Der Vorteil ist auch, dass sich bei Verlust der Identmedien die Sicherheit durch schnelles Ausprogrammieren schnell und kostengünstig wiederherstellen lässt. Dafür müssen aber Batterien getauscht werden, welche jedoch zahlreiche Schließzyklen ermöglichen. Bei vielen digitalen Schließsystemen ist ein Öffnen auch über Smartphones möglich, bei Bedarf sogar aus der Ferne.

Digitales Schließsystem, welches über Transponder oder Smartphone geöffnet werden kann

Komplett schlüssellose Systeme sind ebenfalls sehr praktisch. Will man beispielsweise Joggen gehen und dabei keinen Schlüssel mit sich führen, so kann man sie bequem z.B. über die Eingabe eines Zahlencodes oder über Fingerprint öffnen. Hierbei kann man optional mehreren Personen individuellen Zutritt gestatten, was sich auch zeitlich eingrenzen lässt und natürlich auch für o.a. Transpondersysteme gilt.

Biometrisches Schließsystem über Fingerprint oder Zahlenkombination benötigt gar keinen Schlüssel mehr

Installationen die das Aussperren verhindern können:

  • Profilzylinder mit Not- und Gefahrenfunktion (ermöglicht schließen von außen wenn innen ein Schlüssel steckt)
  • Knaufzylinder (besser als kategorisch den Schlüssel von innen stecken zu lassen, bequem zu bedienen, nicht zu empfehlen bei Glaseinsatz in der Tür)
  • Digitale Schließsysteme (über Transponder oder Smartphone zu öffnen)
  • Zahlencodeschloss (Eingabe einer Zahlenkombination über Tastatur)
  • Biometrische Schließsysteme (Öffnung z.B. per Fingerprint)

Wichtig – Türen und Fenster stets richtig schließen!

Egal ob mechanischer oder digitaler Zutritt ist es beim Verlassen der Wohnung oder des Hauses aus Gründen des Einbruchschutzes aber immer wichtig, richtig abzuschließen und nicht nur die Tür hinter sich zuzuziehen. Wer es aber ganz bequem haben möchte, der lässt sich ein sogenanntes „selbstverriegelndes Einsteckschloss“ installieren. Dabei wird über eine Hilfsfalle das Hauptschloss immer komplett verriegelt. Diese Funktion gibt es auch für Mehrfachverriegelungen. Bei Notsituationen lässt sich Tür dabei von innen immer durch bloßes betätigen des Türdrückers öffnen. Ebenso wichtig ist es, alle Fenster zu schließen und mit Sicherheitstechnik auszurüsten.

Selbstverriegelndes Schloss sorgt dafür, dass die Tür immer vollständig abgeschlossen ist -Öffnung von innen durch Drückerbetätigung möglich

Fazit:

Schon einfache mechanische Maßnahmen können verhindern, dass man sich selbst aussperrt, sofern man noch über einen Zweitschlüssel verfügt. Moderne digitale Schließsysteme können auch schlüssellos geöffnet werden, bieten dabei mehr Komfort und lassen sich auch an weiteren Türen zu einer Schließanlage kombinieren. Viele denken immer noch, dass das einfache Zuziehen der Tür ausreicht. Dabei wirkt aber nur die Schlossfalle, welche keinen Einbruchschutz bietet. Die Tür ist also immer vollständig abzuschließen bzw. zu verriegeln. Wenn dies zur Gewohnheit wird, vergisst man auch nicht so schnell seinen Schlüssel …

Sollte man sich doch mal ausgesperrt haben, gibt es hier  Tipps zur Schlossöffnung.

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Fotos: Pexels, Ralf Margout, Rainer Schwarz